Zülpich hat nicht zuletzt dank der Landesgartenschau einen großen Sprung bei der Stadtentwicklung getan. Zülpich mit der Eifel vor der Haustür bietet im Städtedreieck Köln-Aachen-Bonn Naherholung, eine gute ärztliche Versorgung, einen attraktiven und überörtlich bedeutsamen Gewerbestandort, ist als Schulstadt und beim Ausbau der Kindertagesstätten familienfreundlich und versteht es, trotz aller Schwierigkeiten zunehmend Kaufkraft vor Ort zu binden. Stadt und Umland laden Jung und Alt zum Bleiben ein.
Warum Neubaugebiete?
Wir erleben aus täglichen Anfragen einen sehr hohen Bedarf nach Wohnraum; sei es zur Miete oder als Eigentum.
Für mich war immer gesetzt, dass neben der Kernstadt auch den Ortsteilen in angemessenem Umfang Bebauungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden. Wer Orte lebendig halten will, muss ihnen Chancen zur Weiterentwicklung geben. Es geht dabei nicht nur um Zuzug von Neubürgern, die immens wichtig für die künftige Entwicklung einer Stadt sind. Es geht auch darum, der hier schon wohnenden jungen Generation die Möglichkeit zu geben, vor Ort eine Familie gründen zu können. Freundeskreise können weiter gepflegt werden und die Kinderbetreuung durch Großeltern ist oftmals einfacher und besser gewährleistet. Für die ältere Generation geht es häufig darum, barrierefrei wohnen zu können. Wussten Sie z.B., dass die Grundstücke im Neubaugebiet Römergärten zu ca. 60 % von Zülpichern erworben wurden?
Wir brauchen Zuzug, um dauerhaft unsere Infrastruktur auslasten zu können und damit für alle verträglich zu finanzieren.
Baugebiete bringen Zuzug und verhindern Wegzug. Nach allen demografischen Gutachten würde Zülpich ohne Baugebiete in wenigen Jahren hunderte Einwohner verlieren. Die realisierten Baugebiete stabilisieren und steigern die Einwohnerzahl, täuschen aber darüber hinweg, dass die demografische Schere zwischen Geburten und Todesfällen auseinanderklafft.
Anhand der aktuellen Einwohnerzahl zum 30.06.2025 im 15-Jahres-Vergleich stellt man fest, dass Zülpich zwar erstmals die 22.000 überschritten hat aber trotz zahlreicher Baugebiete keinen großen Sprung bei den Einwohnerzahlen gemacht hat. Ich möchte nicht wissen, wie hoch der Bevölkerungsrückgang ohne Baugebiete ausgefallen wäre.
Einwohnerzahlen 31.12.2011: 19.920
Einwohnerzahlen 31.12.2012: 19.890
Einwohnerzahlen 31.12.2013: 19.840
Einwohnerzahlen 31.12.2014: 20.013
Einwohnerzahlen 31.12.2015: 20.359
Einwohnerzahlen 31.12.2016: 20.432
Einwohnerzahlen 31.12.2017: 20.447
Einwohnerzahlen 31.12.2019: 20.750
Einwohnerzahlen 31.12.2020: 20.839
Einwohnerzahlen 31.12.2021: 21.019
Einwohnerzahlen 31.12.2022: 21.467
Einwohnerzahlen 31.12.2023: 21.820
Einwohnerzahlen 31.12.2024: 21.968
Einwohnerzahlen 30.06.2025: 22.077
Aus diesem Grund weisen sämtliche Nachbarkommunen Baugebiete aus. Dies seit Jahren und z.T. in noch stärkerem Maße als Zülpich. Der Kreis Düren wirbt sogar offensiv mit Blick auf die Einwohnerzahlen mit dem Slogan „300.000 plus“. Um solche Dimensionen geht es im Kreis Euskirchen zum Glück nicht, aber wenn Zülpich nicht abgehängt werden will, müssen wir moderat und bedarfsgerecht agieren.
Natürlich bedingen Neubaugebiete zunächst Investitionen in die Infrastruktur.
- Auf Dauer sichern sie aber den Erhalt zahlreicher Infrastruktureinrichtungen (Schulen, Kitas, Arztpraxen, Geschäfte usw.).
- Die finanziellen Lasten einer Kommune können auf mehrere Schultern verteilt werden, was alle angeht mit Blick auf Gebühren und Steuern
- Mehr Einwohner bedeuten auch mehr Einnahmen (z.B. Anteil an der Einkommensteuer und den Schlüsselzuweisungen, …)
- Die Kaufkraft der Kommune nimmt zu, was für Gewerbe und Einzelhandel nur von Vorteil sein kann
