Die Unwetterkatastrophen aus 2016 und vom 14. / 15. Juli 2021 haben uns allen deutlich vor Augen geführt, dass dem Thema “Präventiver Hoch- und Starkregenschutz“ ein hoher Stellenwert einzuräumen ist und daher alle Optionen zur Reduzierung des Risikos für die Bevölkerung ausgeschöpft werden müssen.

Dabei stand und steht außer Frage, dass entsprechende Konzepte sowohl lokale kommunale als auch interkommunale Maßnahmen beinhalten müssen.

Broschüren des Erftverbandes und des Kreises EuskirchenBroschüren des Erftverbandes und des Kreises Euskirchen zum Thema HochwasserErfreulich, dass es vor diesem Hintergrund gelungen ist, für das Einzugsgebiet der Erft und unter der Federführung des Erftverbandes eine Arbeitsgemeinschaft – die s.g. “Hochwasserschutz-Kooperation Erft“ – einzurichten, der neben dem Erftverband zahlreiche Kommunen und Kreise des Verbandsgebietes als Projektpartner angehören.

Im Hinblick auf die Erstellung eines Schutzkonzeptes für das Stadtgebiet Zülpich hat meine Verwaltung u.a. über die Einbindung eines Ing. Büros und die Durchführung von Bürger-Workshops inzwischen bereits eine umfangreiche Sammlung wirkungsvoller Projektideen zusammengetragen.

Besonders stolz können wir sein, dass dabei mit dem bereits in der baulichen Umsetzung befindlichen Abschlag des Vlattener Baches in den Wassersportsee – Einstauvolumen von knapp 1 Mio. cbm – und der geplanten Errichtung eines Hochwasserrückhaltebeckens im Schwerfener Rotbachtal – Beckenvolumen von etwa 280.000 cbm – auch 2 absolute Leuchtturmprojekte für den Bevölkerungsschutz entwickelt werden konnten.

Über die Stadtgrenze Zülpichs hinaus lassen sich hiermit nachhaltige und wirkungsvolle Effekte erzielen.

hrb schwerfenHochwasserrückhaltebecken bei Schwerfen

Nicht zuletzt deshalb hat sich Herr Regierungspräsident Dr. Wilk auf meine Initiative hin inzwischen auch persönlich dafür eingesetzt, dass das Projekt bei Schwerfen als Modellprojekt mit dem Ziel betrieben wird, dass die Genehmigungsvoraussetzungen trotz aller Hürden (“das Becken liegt immerhin komplett in einem Naturschutzgebiet“) nicht erst in Jahrzehnten, sondern binnen weniger Jahre geschaffen werden. Wir werden am Ball bleiben.

 

Parallel hierzu galt es in den letzten 3 Jahren aber auch, die umfangreichen Flutschäden an unserer kommunalen Infrastruktur zu beheben.

Der vom Rat der Stadt Zülpich verabschiedete “Kommunale Wiederaufbauplan“ summierte sich auf eine Schadenssumme von etwa 13 Mio. € (u.a. insbesondere Schäden von 

  • jeweils etwa 3 Mio. € an den Gemeindestraßen, den Wirtschaftswegen und den Wegeseitengräben,
  • mehr als 2 Mio. € für die Neuerrichtung einer zweigruppigen Kindertagesstätte in Sinzenich und
  • etwa 650.000 € für den Wiederaufbau der Sportplätze in Nemmenich und Sinzenich).

Glücklicherweise befinden wir uns bei der Schadensbeseitigung – die weitestgehend über den staatlichen Wiederaufbaufonds bzw. über Versicherungsleistungen finanziert werden konnte – inzwischen auf der Zielgeraden.

Lassen Sie mich an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen, dass diese umfangreichen Aufgabenstellungen von meiner vergleichsweise kleinen Verwaltungsmannschaft neben dem Kerngeschäft (!!!) zu bewältigen war und ist.

bruecke schwerfenZwei neue Brücken führen über den Rotbach in Schwerfen.

kita sinzenichNeue KiTa in Sinzenich